speak dog, use space //

photocredits: Jasmin Ziegler

Räumliches Denken: der Turbo für eure Kommunikation

Unsere Hunde sind wahre Raumkünstler: Sie lesen die Welt zu einem großen Teil über Bewegungen, Abstände und Positionen. Genau dort können wir mit ihnen in eine klare, faire und super verständliche Kommunikation einsteigen. Und zwar ohne viele Worte und Kommandos – einfach, indem wir ihren natürlichen Raumwortschatz nutzen.

Warum räumliches Arbeiten so wichtig ist

Viele Herausforderungen im Alltag entstehen, weil Hund und Mensch aneinander vorbeikommunizieren. Wenn wir anfangen räumlich zu führen, schaffen wir eine Art instinktives Vertrauen und der Hund fühlt sich gesehen, verstanden und sicher, weil wir plötzlich in einer Sprache sprechen, die er fließend beherrscht.

Hündisch sprechen – ohne Worte aber mit großer Wirkung

Räumliches Arbeiten bedeutet nicht, den Hund „rumzuschieben“, sondern mit Position, Präsenz, Körpersprache und Bewegung Grenzen, Ruhe und Orientierung zu vermitteln. Hunde klären untereinander permanent solche Dinge: „Bleib da“, „Geh weg“, „Der Liegeplatz gehört gerade mir“ usw. Wenn wir das auf Menschen und Hunde übertragen, passiert etwas Magisches:

  • Der Hund kann uns viel leichter folgen.
  • Er muss nicht dauernd selbst Entscheidungen treffen.
  • Und er merkt: „Ah, mein Mensch hat einen Plan. Läuft!“

Wir zeigen dem Hund also auf charmante Art, dass wir die Route planen und er die Reise genießen darf. Ein kurzes, körpersprachliches „Bitte einmal raus aus der Küche“ während du Futter zubereitest, wirkt schon Wunder. Kein Schimpfen – einfach klare, leise Raumführung. Nimmt der Hund sich hier zurück, tun wir dasselbe. Ist das Futter fertig, laden wir ihn wieder in unseren Raum ein.

Warum das alles so gut funktioniert

Räumliches Arbeiten ist super fair. Kein Druck, kein Gebrüll, kein „Dominanzgehampel“.
Es ist pure, hundgerecht verpackte Orientierung. Viele Hunde zeigen mit der Zeit weniger Hibbeligkeit, weniger Kontrollverhalten, mehr Gelassenheit und mehr Bereitschaft mit dem Menschen zusammenzuarbeiten.

Kleine Übungen, große Wirkung

Wenn du deinen Hund also zum Beispiel konsequent immer wieder körpersprachlich aus der Küche schickst, passiert nach einiger Zeit etwas Spannendes: Der Hund beginnt, das Muster zu verallgemeinern. Das heißt er erkennt: „Die Küche ist nicht mein Zuständigkeitsbereich“ und betritt sie mit der Zeit einfach nicht mehr. Das nennt man Generalisierung: Ein Verhalten wird nicht nur verstanden, sondern automatisch abrufbar, weil es im Hundehirn sauber verankert ist.


Nach oben scrollen