less is more //

photocredits: Jasmin Ziegler

Was dein Welpe in den ersten Wochen wirklich braucht:

Die ersten Wochen mit einem Welpen sind meistens aufregend und chaotisch. Als frischgebackener Welpenbesitzer will man natürlich alles richtig machen: Der/ die Kleine soll schnell alles kennenlernen, viele neue Hunde treffen, also möglichst „gut sozialisiert“ werden, und klar: die Oma, alle Nachbarn und der Postbote müssen unbedingt sofort mal streicheln.

Aber halt – bitte kurz durchatmen…denn: Weniger ist am Anfang wirklich mehr!

1. Zu viel Action killt die Bindung
Sozialisierung heißt nicht, dass dein Welpe in den ersten Tagen alle Hunde der Nachbarschaft abklappern oder jede Alltagssituation live erleben muss. Im Gegenteil: Das ist purer Stress und eher kontraproduktiv! Dein Welpe muss erstmal ankommen. Er hat gerade seine Mama, Geschwister und sein gewohntes Umfeld verloren – du bist jetzt sein neues Rudel und seine Sicherheit!

Spazierengehen ist in der ersten Zeit noch nicht wichtig, viel besser: schaut euch neue Dinge lieber erstmal mit Abstand und in ruhigem Rahmen gemeinsam an: ein Bus, ein Radfahrer, ein anderer Hund – alles kein Problem, solange dein Welpe das Ganze in Ruhe und gerne in Sicherheit auf deinem Arm beobachten darf. Kein Zwang, kein „Na los, geh hin!“ Einfach gemeinsam schauen und das Gefühl vermitteln: Alles easy, Kleiner.

2. Hands off, Hooman!
Ich weiß, die sind süß und man muss sie die ganze Zeit anglotzen. Aber: Dauerhafte Aufmerksamkeit, ständiges Ansprechen, Hochnehmen oder Antatschen kann schnell überfordern. Ein Welpe braucht Struktur, Pausen und Rückzug. Wer den ganzen Tag „on fire“ ist, überdreht irgendwann.

3. Denk lieber präventiv als reaktiv
Viele Probleme entstehen, weil man zu spät reagiert. „Ach, das wird schon“ ist selten ein guter Trainingsplan. Überleg lieber vorher: Was kann ich vermeiden, bevor es passiert? Zum Beispiel: Türen sichern, Teppiche wegräumen, klare Pausen schaffen, Bögen um freilaufende Hunde machen etc. Je ruhiger und durchdachter du die ersten Wochen gestaltest, desto entspannter wird euer Alltag.

4. Recharge mode: ON!
Welpen schlafen bis zu 22 Stunden am Tag, und das ist keine Zeitverschwendung! Im Schlaf verarbeitet der kleine Körper alles Neue: Erlebnisse, Eindrücke, Emotionen. Wer nicht genug schläft, wird schnell unausgeglichen (und gerne auch mal frech!). Mach es deinem Welpen leicht, indem du einen geeigneten Rückzugsort und feste Pausen einrichtest.


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